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Neue Wege für Gesundheit und Nachhaltigkeit

Ein australischer Milchviehbetrieb im Nordosten Victorias beweist: Größe ist nicht immer von Vorteil, und nachhaltige Zuchtentscheidungen können sehr viel bewirken.

Roger Peters und seine Tochter Edith halten 350 Kreuzungskühe in Tallandoon im australischen Mitta Mitta Valley im Nordosten Victorias. Nachdem die Anzahl der Kühe verringert, die Herdenzusammensetzung verändert und synthetische Düngemittel restlos gestrichen wurden, konnten sie ermutigende Ergebnisse erzielen und ihre Gewinne steigern.

Die Umstellung nahm vor etwa 15 Jahren ihren Anfang, als die Peters ihren reinrassigen Holstein den Rücken kehrten und VikingRed sowie VikingJersey einführten. Die vorgenommenen Änderungen brachten nicht nur die Lösung für die Fruchtbarkeits- bzw. Gesundheitsprobleme der Herde, sondern lieferten auch den Beweis, dass nachhaltige Landwirtschaft sehr wohl rentabel sein kann.

Neben Roger, der den Betrieb leitet, und Edith, die die Herde managt, packen noch einige helfende Hände mit an: John Godde, der seit über 20 Jahren auf dem Betrieb arbeitet, und Sam Gordon, der im vergangenen Oktober als Landwirtschaftshelfer dazustieß.

Im Bild der Mitarbeiter der Landwirtschaft Sam Gordon.

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Qualität statt Quantität

„Die Reproduktion und die Herdengesundheit sind hervorragend. Seit ich hier arbeite, brauchten wir noch kein einziges Mal den Tierarzt“, beteuert Sam unter Verweis auf die großartige Gesundheit der Kreuzungstiere. „Vor Kurzem war ein Anbieter von künstlicher Besamung bei uns, der meinte, dass wir wohl die zweitfruchtbarste Herde der gesamten Region hätten, wenn nicht sogar die fruchtbarste überhaupt“, fügt er hinzu.

Im letzten Jahr waren 81 % der Muttertiere trächtig, nachdem sie sechs Wochen lang gesextes Sperma und Beef on Dairy erhalten hatten.

Ein Mitte März durchgeführter Test ergab eine Feststoffproduktion der Herde von 3,82 % Eiweiß und 4,88 % Fett. Die durchschnittliche Kuh erreicht ihre Spitzenleistung im Frühjahr mit 24 Litern, das Minimum im Spätsommer liegt bei 18 Litern. „Für uns geht es um Qualität, nicht um Quantität“, erklärt Edith.

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Strategiewechsel

Seit drei Jahren verzichtet der Betrieb zudem vollständig auf die Verwendung von Holstein-Sperma. „Es gab ständig Probleme mit den großen, für Nordamerika typischen Holstein-Kühen, die ihre Leistung nicht erbrachten, nicht kalbten und Stoffwechselprobleme aufwiesen“, berichtet Sam.

Nach dem Ausschluss der Holstein aus dem Zuchtprogramm begannen die Peters mit dem Einsatz von VikingJersey bei ihren Färsen und VikingRed bei ihren Kühen – und zwar ausnahmslos von gesextem Sperma – und besamten den Rest mit Fleischbullensperma.

„Ich habe festgestellt, dass Jersey-Red-Kreuzungen zu wirklich guten, robusten und gesunden Kühen von geringer Größe führen, die hervorragend zu einem Weidesystem zu passen scheinen“, erklärt Edith ihre Zuchtstrategie.

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Gesunde, unproblematische Kühe

Alle auf dem Hof sind mit der Gesundheit der Herde zufrieden. „Es treten kaum Probleme auf“, sagt Sam. „Wir haben gerade das Abkalben hinter uns gebracht und ich musste nur fünf Kühe mit sehr mildem Milchfieber behandeln; ansonsten gab es zwischen Anfang März und Ende April knapp zwei Monate lang ausschließlich problemlose Kalbungen“, fügt er hinzu.

Insbesondere die VikingJersey-Kühe beeindruckten die Landwirte, wobei Sam betont, dass sie sich von anderen Jerseys, mit denen er gearbeitet hat, unterscheiden. „Diese sind etwas größer und insgesamt wuchtiger. Außerdem sind sie massiger“, sagt er. „Sie haben zudem gute Euter, sind fruchtbar, können weite Strecken zurücklegen und machen in der Regel keinerlei Probleme.“

Das ultimative Urteil hinsichtlich der positiven Auswirkungen, die die Veränderungen mit sich brachten, stammt jedoch von John, dem langjährigen Melker: „Die Kühe waren noch nie so gesund“, sagt er mit einem Lächeln.

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Hohe Einsparungen und gesündere Weiden

Ein weiterer Erfolg der neuen Strategie betrifft die Weidebewirtschaftung, bei der Roger und Edith vollkommen auf den Einsatz von Kunstdünger verzichten. Der Betrieb säte anstatt dessen artenreiche Weideflächen an, sorgte für angemessene Erholungszeiten und setzte Brauchwasser sowie Kompost ein.

„Als Harnstoff noch Teil des Weidesystems war, erkrankten einige Frischabkalber an Grastetanie. In den letzten zwei Jahren hat es keinen einzigen solchen Fall mehr gegeben“, erläutert Edith die Argumente für die Umstellung.

Angesichts der explodierenden Düngemittelpreise und der Tatsache, dass viele Landwirte nach Alternativen suchen, ist Edith froh über ihren Vorsprung. „Wir gehen in unser drittes Jahr ohne synthetischen Dünger, und das hat zu großen Einsparungen geführt“, sagt sie.

Und die Strategie hat einen weiteren langfristigen Nutzen: „Beim Ausgraben des Klees waren am Anfang keinerlei Knöllchen zu sehen. Jetzt sind sie recht zahlreich; der Klee nutzt sie, um Stickstoff aus der Atmosphäre zu binden.“

„Wenn die Wechselwirkung gut verläuft, wird sie sowohl dem Graswachstum als auch der Herdengesundheit umfassend zugutekommen“, schließt Edith und zeigt, wie die einzelnen Vorteile ihrer nachhaltigen Strategie miteinander verbunden sind.

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