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5 Okt. 2020 - Tipps für optimales Management von Trockenstehern

Auswirkungen von Trockenstellern auf Kühe mit infiziertem Euter

Auswirkungen von Trockenstellern auf Kühe mit infiziertem Euter

Die Trockenstehphase ist ein entscheidender Zeitraum für die Gewährleistung einer guten Eutergesundheit und eines gesunden Beginns der nächsten Laktation. Während der Trockenstehphase bereiten sich die Kuh und ihr Euter auf die nächste Laktation vor, daher haben alle Probleme während der Trockenstehphase negative Auswirkungen auf das allgemeine Wohlbefinden der Kuh und ihre Milchproduktion nach dem Kalben.

Es gibt zwei kritische Stadien während der Trockenstehphase, bei denen die Eutergesundheit besonders gefährdet ist:

  • die erste Woche nach dem Trockenstellen
  • die Woche vor dem Kalben

Während der ersten Woche nach dem Trockenstellen bildet sich ein Keratinpropfen im Strichkanal. Dieser dient als natürlicher Abwehrmechanismus des Euters und verhindert während der Trockenstehphase das Eindringen von Bakterien in den Strichkanal. Vor dem Kalben löst sich dieser Pfropfen in Vorbereitung auf die Laktation langsam auf.

Um Infektionen zu reduzieren bzw. zu verhindern müssen Sie in Ihrer Herde und in Ihrem Stall ein niedriges allgemeines Infektionsrisiko sicherstellen. Ein hohes Infektionsrisiko entsteht auf zwei Arten: entweder aus der Umgebung, oder durch andere Kühe in der Herde.

Die konventionelle Trockenstellbehandlung aller Kühe mit Antibiotika ist in manchen Ländern ein weit verbreitetes Verfahren zur Vorbeugung gegen Mastitis. Dies führt jedoch zu einem übermäßigen und häufig unnötigen Antibiotikaeinsatz in der Herde und ist daher problematisch. Sie sollten es vermeiden, alle Kühe vor dem Trockenstellen mit Antibiotika zu behandeln. Es kann eine selektive Trockenstellbehandlung verwendet werden, um die Anzahl der behandelten Kühe zu reduzieren. Auf Basis der Zellzahl und des Mastitisverlaufs können Sie identifizieren, welche Tiere eine Behandlung benötigen (Kühe mit einer Zellzahl >100.000).
Stellen Sie sicher, dass eine korrekte Mastitisdiagnose vorliegt, bevor Sie Kühe für antibiotische Trockensteller auswählen. Ziel ist, nur Kühe mit einer guten Heilungsprognose zu behandeln. Bei Kühen mit chronischer Mastitis hat eine Antibiotikabehandlung keine Wirkung. Zur Reduzierung des Infektionsdrucks auf Herdenebene ist die beste Option das Schlachten dieser Kuhgruppe.

Antibiotische Trockensteller erfüllen zwei Ziele:

  • Die Behandlung schützt vor neuen Infektionen während des ersten Teils der Trockenstehphase (insbesondere ein Problem beim Trockenstellen)
  • Die Behandlung unterstützt die Bekämpfung vorhandener Infektionen

Behandlungsdaten zeigen, dass antibiotische Trockensteller alleine oder in Kombination mit anderen Maßnahmen zu folgenden Ergebnissen führen:

  • Weniger Neuinfektionen bei Kühen, die vor dem Trockenstellen gesund waren
  • Mehr Fälle, in denen infizierte Kühe geheilt wurden und die Laktation mit einem gesunden Euter begonnen haben

Eine gut basierte Justierung Ihres Trockenstellmanagements führt zu einem reduzierten Antibiotikaeinsatz ohne ein erhöhtes Mastitisrisiko in Ihrer Herde.

Quelle: SEGES, Dänemark