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5 Okt. 2020

Überfüllung und Hitzestress

Bei Überfüllung des Stalls verringern sich die Möglichkeiten für die Kühe, ihr Liegebedürfnis zu erfüllen. Studien zeigen, dass sich das Verhalten von Kühen mit niedrigerem Rang bereits bei einer Belegungsrate von 125% signifikant verändert. Infolge mangelnder Ruhe steigt der Stress bei den Tieren.

Der durch chronischen Stress verursachte negative Effekt auf die Fortpflanzung ist messbar in Bezug auf ein schwächeres Brunstverhalten, eine erhöhte Anzahl von Tagen von der Kalbung bis zur ersten Besamung und von der Kalbung bis zur Trächtigkeit, eine erhöhte Anzahl von Besamungen pro Trächtigkeit und weniger lebensfähige Embryonen.

Hitzestress bei Kühen führt zu einem reduzierten Brunstverhalten und mehr Besamungen pro Trächtigkeit.

Das Problem finden
Eine einfache Zählung der Liegeboxen und Tiere bzw. die Messung der zur Verfügung stehenden Fläche zeigt, ob die Belegungsrate akzeptabel ist. Bei neuen Kalb- und Jährlingsgruppen müssen Sie ebenfalls darauf achten. Wenn der Gruppe ständig neue Tiere hinzugefügt werden führt dies kontinuierlich zu einer neuen Hierarchie in der Herde. In diesem Fall steigt der Stresspegel bei den Tieren unnötig an.

Sichtbare Anzeichen von Hitzestress sind Veränderungen im Verhalten der Kühe, die sich bereits bei Temperaturen von 22 bis 23 Grad und bei hoher Luftfeuchtigkeit von > 80 bis 85 % bemerkbar machen.

Ursachen
Ob Eizelle aus dem Eierstock der Kuh freigesetzt wird und zur Befruchtung bereit ist, hängt von einer Kombination verschiedener Hormone ab. Stress stört diese Mechanismen, die das Timing verschiedener Stadien der hormonbezogenen Vorbereitung auf die Befruchtung regulieren und die physischen, psychischen und physiologischen Stressreize (chronisch / akut) beeinflussen.

Hitzestress kann die Fortpflanzung auf zwei Arten beeinflussen. Eine Art ist die direkte Folge einer ungewöhnlich hohen Körpertemperatur bei der Sekretion der Fortpflanzungshormone, die andere ist eine indirekte Folge von verringerter Futteraufnahme und einer verlängerten negativen Energiebilanz.

Aktionsplan
In Bezug auf Produktion und Tierwohl gibt es viele Gründe, warum die Stallbelegung 100% nicht überschreiten sollte. Identifizieren Sie die Kühe, die gehen müssen.

Um die negativen Auswirkungen von Hitzestress zu verringern, können die Kühe durch Ventilatoren und Sprinkler gekühlt werden. Bieten Sie ihnen außerdem hochwertiges Raufutter an, um die Futteraufnahme zu verbessern.

Schwerpunkte

  • Eine Liegebox pro Tier / ausreichend Platz in Gruppenställen
  • Anordnung der Liegeboxen + Gänge, die Kühen und Färsen freien Zugang zu Boxen, Futtertisch und Wasser ermöglicht.
  • Integration neuer Tiere zu den Gruppen der Kälber und Jährlinge
  • Hitzebelastung reduzieren


Quelle: SEGES, Dänemark