Die finnische Herde des Jahres 2023 – Ahlvik Gård

Brors Eltern begannen den Familienbetrieb 1960 mit einer einzigen Kuh. Schon damals legten die Ahlviks viel Wert auf die Zucht und Genetik der Tiere und das Hauptaugenmerk auf eine hohe Feststoffproduktion. Zackarias und Jeremias erbten die Leidenschaft für die Milchwirtschaft von ihren Eltern Bror und Sonja.

„Schon in der Grundschule zog mich der Stall magisch an. Ich war noch Siebtklässler, da half ich bereits gerne immer wieder im Stall aus“, erzählt Jeremias.

Diese Leidenschaft führte das Brüderpaar recht bald über die Grenzen ihres Heimatbetriebs hinaus und dazu, in anderen großen Herden Berufserfahrungen zu sammeln. „Ich habe in Schweden mit zwei Herden gearbeitet, die 1.000 Kühe umfassten, und viel über das Management eines Großbetriebs gelernt.

Ihre Erfahrungen und ihr Lerneifer brachten Zackarias und Jeremias schließlich wieder zurück auf Ahlvik Gård, wo eine Hoferweiterung bevorstand. Im Zuge dessen besichtigten sie einen Bauernhof in den Niederlanden, um verschiedene Stalllösungen zu erkunden und ihre Optionen zu erwägen. Der Bau des neuen Stalls für 180 Kühe begann im Februar 2020, und weitere Neuerungen folgten kurz darauf – darunter vier Melkroboter.

Höchstmögliches Tierwohl steht bei allen Tätigkeiten der Ahlviks im Mittelpunkt, einschließlich der neuen und alten Ställe.
Von wesentlicher Bedeutung sind auch stets saubere, weiche und ausreichend große Boxen sowie genügend Platz am Futtertisch.

„Konstant hohe Erträge, gesunde und nachhaltige Praktiken und gute Langlebigkeit sorgen für ein solides Geschäftsergebnis. Dennoch müssen wir die Kosten unserer Technik sorgfältig kalkulieren“, sagt Jeremias.

Mit Sandeinstreu lässt sich das Wohlbefinden der Kühe mit am wirkungsvollsten verbessern, da sie Euter- und Klauenkrankheiten vorbeugt. Die Kühe genießen es, ausgiebig auf sauberer, kühler Sandeinstreu zu liegen, wodurch sie weniger stehen und weniger unnötige Verspannungen auftreten.

„Der neue Stall ist lichtdurchflutet und mit viel Sand eingestreut. Gute Bedingungen und gute Betriebsführung werden das Beste aus der Genetik der Kühe herausholen“, fügt Zackarias hinzu.

Auf Ahlvik Gård kommen täglich 15 kg Sand pro Kuh zum Einsatz. Der verwendete Sand wird alle zwei Monate vom Mistplatz entfernt und zur Bodenverbesserung auf den Feldern ausgebracht.

„Sandeinstreu war eine Grundvoraussetzung des Gebäudes. Zackarias und Jeremias hätten einen Stall ohne Sandboxen nie und nimmer akzeptiert“, sagt Bror.

Indem sie den Kühen bestmögliche Bedingungen bieten, sorgen die Ahlviks für stressfreie und besser an die Produktion bzw. das Robotermelken angepasste Tiere. Um das zu erreichen, hält sich der Bauernhof streng an die folgenden fünf Grundsätze:

• Maximaler Komfort = Wohlbefinden der Kühe
• Den Kälbern einen hervorragenden Start ins Leben ermöglichen
• Gesundheit ist oberstes Gebot
• Hochwertiges Protein aus Silagefutter
• Rentabilität und Komfort stehen vor dem Ertrag

Auf Ahlvik Gård ist jeder für irgendetwas verantwortlich und Routine unerlässlich für den gemeinsamen Erfolg. Um die Stallarbeit kümmern sich hauptsächlich drei Personen in wechselnden Morgen-, Tag-, Abend- und Wochenendschichten von acht bis zehn Stunden.

Dies hilft den Ahlviks, proaktiv mit den Herausforderungen umzugehen. Indem sie sich auf die Verbesserung der kontrollierbaren Aspekte des Betriebs konzentrieren, erreichen sie eine hervorragende nachhaltige Produktion und ein stabileres Endergebnis.

"Als Milchbauer ist es schwierig, die Milch- oder Fleischpreise zu beeinflussen. Wir müssen uns auf das konzentrieren, was wir kontrollieren können, um den Betrieb so profitabel wie möglich zu gestalten", erklärt Jeremias. "In Anbetracht der höheren Kosten, der steigenden Zinsen und der unsicheren globalen Lage ist es von entscheidender Bedeutung, dass die Produktion optimal läuft und der Betrieb rentabel ist", fügt er hinzu.

Die Ahlviks sind immer auf der Suche nach neuen Methoden, um die Ergebnisse und den genetischen Fortschritt der Herde zu verbessern. Zu diesem Zweck reisen sie oft nach Europa und in die USA, um von anderen Landwirten zu hören und globale Einblicke in deren Probleme und Lösungen zu erhalten.

"Wenn etwas in Zukunft gebraucht wird, dann ist es Milch. Die Weltbevölkerung wächst, was zu einer höheren Nachfrage nach Lebensmitteln führt. Wir müssen in die Zukunft investieren und immer daran denken, dass wir bei der Produktion von Lebensmitteln auch Kohlendioxid im Boden binden, und zwar durch alle Pflanzen auf dem Hof. Das ist ein wichtiger Funktionskreislauf, den kein anderer Wirtschaftszweig nachbilden kann, vor allem im Hinblick auf die Klimadiskussion. Landwirte sind Klimahelden", so Jeremias abschließend.

Die Früchte ihrer harten Arbeit und ihres Optimismus für die Zukunft wurden bei einem Besuch von VikingGenetics auf Ahlvik Gård im Januar 2024 deutlich. Hanna Driscoll, VikingHolstein-Produktmanagerin, berichtet: „Ihre Kühe sind wunderschön und verfügen über eine erstaunlich hohe Produktion, und die Anlage ist überaus beeindruckend. Bror, Zackarias und Jeremias leisten auf dem Bauernhof hervorragende Arbeit.“