ProCROSS-Kühe steigern die Parmesan produktion in Italien

In Milchviehbetrieben weltweit führte die Verwendung von zu stark inzüchtiger Genetik in derselben Herdenfamilie zu gesundheitlichen Problemen. Das ist auf eine zunehmend ausgeprägte Inzucht bei reinrassigen Kühen zurückzuführen.

Das Unternehmen Genesi Project SrL, ein italienischer Zuchtbetrieb und VikingGenetics-Vertriebspartner in Italien, ist landesweit Vorreiter in Sachen Kreuzungszucht. Seit 1997 bietet das Unternehmen Landwirten aus ganz Italien Unterstützung bei Zuchtmaßnahmen. In den letzten Jahren hat es sich zur Aufgabe gemacht, Inzucht einzudämmen und Landwirte zum Umdenken zu bewegen.

Claudio Mariani, Marketing Manager und Firmenpartner, stieß 2005 zum Unternehmen. „1997 waren wir Vertriebspartner von Svensk Avel, die hauptsächlich Sperma vom Schwedischen Rotvieh verkauften, das mittlerweile als VikingRed bekannt ist“, erinnert er sich. „Wir waren (italienweit) Vorreiter bei Drei-Rassen-Kreuzungen und übernahmen das dänische Holstein/Jersey-Unternehmen Dansire. Als VikingGenetics nach Italien kam, verkauften wir ihre Produkte bereits seit geraumer Zeit“, fügt er hinzu.

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Das Problem mit der Inzucht

Während der letzten Jahre erzielten Landwirte weltweit erhebliche Fortschritte bei der Verbesserung des gesamten Umfelds ihrer Kühe bzw. des Tierwohls an sich. Investitionen in Tränken- und Kühlsysteme, Brunsterkennung, Genomik, Ernährung, Einstreu und Melkvorkehrungen wurden kontinuierlich ausgebaut.

Claudio ist jedoch der Ansicht, dass die Investitionen in Genomik in Italien hätten besser genutzt werden können, und sieht noch Verbesserungspotenzial bei der Eindämmung von Inzucht. „Alles wird vom Menschen kontrolliert, nur eines nicht: Inzucht!“

Genesi Project zielt darauf ab, die Inzucht im nationalen italienischen Bestand zu reduzieren, die bereits als problematisch eingestuft wird. Alle Landwirte wollen gesunde, hochproduktive Kühe züchten. Dieses Ziel lässt sich jedoch weder automatisch noch auf einfache Weise erreichen; es erfordert präzise Entscheidungen, einschließlich einer Zuchtstrategie, um Inzucht auf ein Minimum zu reduzieren.

„Wir haben ein Konzept des genetischen Wohlergehens entwickelt, das Kühen das Recht zugesteht, dass eine zu nahe Verwandtschaft zu Deckstieren ausgeschlossen werden sollte. Alle unsere Kunden wünschen sich echte Auskreuzungsbullen, obwohl sie wissen, dass diese in den gemeinsamen internationalen Rankings nie die vordersten Plätze belegen werden“, schildert Claudio ein Umdenken bei den italienischen Milchviehhaltern.

„Um echte Auskreuzungen zu garantieren, müssen die Gene aus verschiedenen Blutlinien stammen“, fügt er hinzu.

Kreuzungszucht in Italien

Kreuzungszucht ist in Italien etwas ganz Besonderes. Landwirte schätzen Kühe, mit denen sich leicht arbeiten lässt und die eine vergleichbare bzw. bessere wirtschaftliche Leistung erzielen als reinrassige Tiere. Um Milchviehhaltern das zu ermöglichen, führen VikingGenetics und Genesi Project landesweit neue Blutlinien ein.

Claudio hebt den Fokus auf Gesundheitsmerkmale in der skandinavischen Genetik hervor: „Rund 95 % unserer Bullen werden aufgrund von Merkmalen ausgewählt, die andere Unternehmen nicht berücksichtigen bzw. die sich nur geringfügig in ihrem Index niederschlagen. Der Nordic Total Merit Index (NTM) ist mit keinem dieser Indizes vergleichbar.“

In der nordischen Rinderzucht steht das Gleichgewicht zwischen Gesundheit und den übrigen Produktionsmerkmalen für alle Rassen seit jeher im Mittelpunkt. Da das Hauptaugenmerk auf umfangreiche Daten aus der Praxis gewerblicher Milchviehbetriebe gelegt wird, ist die Indexzuverlässigkeit sehr hoch.

Aufgrund kontinuierlicher Verbesserungen und Innovationen ist Genesi Project mit skandinavischen Zuchtprogrammen vergleichbar. Dadurch ist das Unternehmen in der Lage, die Anforderungen der modernen Milchviehhaltung in Italien zu erfüllen und gesunde, hochproduktive Kühe zu garantieren.

„Wenn wir von Gesundheitsmerkmalen sprechen, dann betrachten wir als durchschnittlich, was in anderen Auswahlsystemen als gut bewertet wird. Unsere Standards sind bedeutend höher“, betont Claudio.

ProCROSS für die Parmesanproduktion

Genesi Project Srl ist zwar in vielen Teilen Italiens aktiv, seinen Sitz hat das Unternehmen aber in der Provinz Reggio Emilia – wo der berühmte Parmigiano Reggiano hergestellt wird. Für die lokalen Landwirte funktioniert das ProCROSS-System außergewöhnlich gut.

„ProCROSS ist mit Abstand das beste Kreuzungszuchtprogramm für intensive Bewirtschaftungssysteme; es wird von unzähligen wissenschaftlichen Studien gestützt, die Aufzeichnungen aus der ganzen Welt miteinbeziehen“, berichtet Claudio.

Jeden Morgen betreten in Italien 100.000 Kühe von unbestimmter Rassenzugehörigkeit den Melkstand. 75–80 % der produzierten Milch wird weiterverarbeitet, und ProCROSS-Kühe haben sich in diesem Bereich als überlegen erwiesen.

In der Regel produzieren Holstein-Kühe mehr Milch pro Tier und Tag als Kreuzungskühe. ProCROSS-Kühe erzielen jedoch hervorragende Ergebnisse über die gesamte Laktation hinweg und haben insgesamt eine höhere Lebenszeitproduktion.

„Milch von Kreuzungskühen weist viel bessere verfahrenstechnische Eigenschaften auf, weshalb sich aus derselben Menge weiterverarbeiteter Milch mehr Käse herstellen lässt. Diese Aspekte verändern die Herangehensweise vieler Landwirte. Es ist ein langsamer Prozess, aber der Trend weist eindeutig in die richtige Richtung“, so Claudio.

Die Vorteile von Heterosis

Neben ihren überlegenen Eigenschaften für die Käseherstellung punkten ProCROSS-Kühe laut Claudio auch in Bezug auf viele andere Parameter auf überzeugende Weise.

„Sie haben eine längere Lebensdauer und sorgen für einen höheren Feststoffgehalt der Milch; zudem sind sie fütterungseffizienter, bedürfen geringerer Remontierungsraten und erfordern weniger Behandlungen bzw. Antibiotika“, erklärt Claudio in Bezug auf die Rentabilität der Drei-Rassen-Kreuzungen sowie die kostenlosen Vorteile aufgrund von Heterosis.

Zusätzlich zum Durchschnitt der Elterntiere bietet Heterosis einen weiteren Vorteil bei den günstigen Merkmalen der Tiere.

„Selbst der Schlachtkörperwert liegt pro Kuh um ca. 110 € höher“, fügt er hinzu und betont, dass Kreuzungstiere eine rentable Option für Landwirte sind, die ihren Ertrag steigern und gleichzeitig ihre Produktionsziele erreichen möchten, um die wachsende Nachfrage nach Nahrung weltweit zu befriedigen. „Bisher ist ProCROSS dahingehend die beste Option und durch Ergebnisse belegt“, schließt Claudio.

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