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8 Sept. 2023

Investitionen in Futtereffizienz können Rinderemissionen reduzieren

Angesichts der Verpflichtung der Landwirte, die Emissionen ihrer Herden zu reduzieren, untersuchen wir, wie die Zucht von Kühen mit einer besseren Futtereffizienz zu diesem Ziel beitragen kann.

Die Agrarindustrie ist ein leichtes Ziel, wenn Regierungen Maßnahmen zugunsten allgemeiner Klimaschutzziele ergreifen. Für Landwirte sind damit jedoch enorme Kosten verbunden.

Untersuchungen zeigen, dass sich die Emissionen aus der Rinderhaltung in Skandinavien bis 2050 um etwa 20 % reduzieren lassen, sofern Landwirte in die Futtereffizienz ihrer Herden investieren.

Zwei Rinderzuchtexperten teilen Ratschläge und Fakten zur Verbesserung der Futtereffizienz und verraten, wie sich dies auf Ihre Herde auswirken kann:

Jan Lassen, PhD und Senior Project Manager bei VikingGenetics, und Coralia Manzanilla-Pech, PhD und Assistenzprofessorin am Zentrum für Quantitative Genetik und Genomik der Universität Aarhus in Dänemark.

Rentable und nachhaltige Milchviehhaltung durch Futtereffizienz

CFIT erklärt

Mithilfe von Daten aus dem Saved Feed Index und dem Futtereffizienzsystem (CFIT) von VikingGenetics sowie der Universität Aarhus können Milchviehhalter Methan reduzieren und Futterkosten einsparen.

VikingGenetics hat es sich zum Ziel gesetzt, bis 2025 über 30.000 Kühe im System zu registrieren. Wie aber können Landwirte davon profitieren?

„Das CFIT-System wurde von VikingGenetics in den letzten sieben Jahren gemeinsam mit Kollegen entwickelt. Es handelt sich um ein 3D-basiertes Kamerasystem, das die individuelle Futteraufnahme misst“, sagt Jan Lassen.

Die 3D-Kameratechnologie des patentierten, auf künstlicher Intelligenz basierenden Systems erstellt Bilder vom Rücken der Kühe und liest zudem die Ohrmarken der Tiere aus.

Rentable und nachhaltige Milchviehhaltung durch Futtereffizienz

„Wir können diese Informationen nutzen, um die Kühe beim Fressen noch genauer zu unterscheiden. Anhand von Veränderungen der Form des Futterhaufens quantifizieren wir, wie viel Futter sie tatsächlich fressen“, fügt Dr. Lassen hinzu.

„Das CFIT-System überwacht die Futteraufnahme jeder einzelnen Kuh rund um die Uhr. Wir kombinieren das Ganze dann mit einer Gewichtsvorhersage der 3D-Kamera, sodass wir anhand eines Bildes bewerten können, wie viel jede einzelne Kuh wiegt“, erklärt er.

Diese beiden Elemente sind entscheidend für den Saved Feed Index, der Bullenzuchtwerte auf der Grundlage der Leistungsfähigkeit ihrer Nachkommen hinsichtlich der Futtereffizienz zuweist.

Rentable und nachhaltige Milchviehhaltung durch Futtereffizienz

Daten durchkauen

Futtermittel stellen die größten variablen Kosten von Milchviehbetrieben dar. Jeder Landwirt weiß deshalb: Je besser die Effizienz, desto größer die Einsparungen. Frisst eine Kuh weniger, ohne an Körperkondition einzubüßen, und liefert sie gleichzeitig mehr Milch, dann winken womöglich höhere Gewinne. Kühe, die pro produziertem Liter Milch weniger fressen, sind zudem klimaschonender

Bisher wurden im Rahmen des CFIT Daten von 12.000 Kühen gesammelt. Bis 2025 sollen Erfassungen von 30.000 Kühen 1,3 Millionen Aufzeichnungen der täglichen Futteraufnahme liefern.

 „Als Forscher benötigen wir immer eine große Datenmenge, um genaue genetische Parameter und Zuchtwerte abzuschätzen. Und mehr Daten begünstigen die Zuverlässigkeit dieser Zuchtwerte“, sagt Coralia Manzanilla-Pech.

„Uns bietet sich zudem die einzigartige Gelegenheit, große Datenmengen verschiedener kommerzieller Betriebe und Rassen zu erfassen. Das Wichtigste ist aber die Kontinuität und die Tatsache, dass wir mehr Informationen darüber erhalten, was während einer Laktation passiert bzw. während unterschiedlicher oder weiterer Laktationen, die wir ohne das CFIT-System nicht hätten erfassen können“, fügt sie hinzu.

Rentable und nachhaltige Milchviehhaltung durch Futtereffizienz

Klimaschonende Kühe züchten

VikingGenetics ist das einzige Unternehmen, das über einen Index für eingespartes Futter von Jersey- und rotem Milchvieh verfügt. Der Zugriff auf CFIT-Daten der drei VikingGenetics-Rassen ermöglicht es Forschern, die Futtereffizienz anderer Rinderrassen als Holstein-Friesen zu untersuchen.

 

„Die Auswahl der Rasse ist meiner Meinung nach nicht ganz so entscheidend, sondern wie man diese Rasse effizienter macht bzw. wie man die Qualität der eingesetzten Tiere einer bestimmten Rasse bestmöglich steigert“, erklärt Manzanilla-Pech.

 

Wie können all diese Daten des Saved Feed Index Landwirten helfen, zukunftsfähigere Kühe zu züchten, indem sie nach Futtereffizienz und reduzierten Emissionen selektieren?

 

„Indem Sie Futtereffizienz als Zuchtziel berücksichtigen, treffen Sie bereits eine Selektion, die auch geringe Methanemissionen hervorbringt. Mit einer bestimmten Selektion nach Effizienzmerkmalen entscheidet man sich bereits für Tiere mit einem vergleichsweise niedrigeren Methanausstoß“, schließt Manzanilla-Pech.

 

Geschichte von Chris McCullough

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