Milch-Mast-Zuchtprogramme haben in Australien viele Jahre ein Schattendasein gefristet. Milcherzeuger haben ihre Kühe entweder von eigenen Bullen decken lassen oder mit günstigem Sperma besamt, damit sie trächtig werden.
Da derzeit viele Erzeuger für den Bestandserhalt auf gesextes Sperma setzen und die Rindfleischpreise hoch sind, bietet das Milch-Mast-Zuchtprogramm die Chance, im Molkereisektor hohe Gewinne zu erzielen.
Daher müssen wir stärker auf die eingesetzten Zuchtbullen und Rassen achten, da dies nicht nur die Rindfleischumsätze, sondern auch die Erträge aus der Milchwirtschaft beeinflusst.
Wir stellen folgende Mindestanforderungen an unsere Milch-Mast-Bullen:
- Leichter Kalbeverlauf, um die Kuh nicht unnötig zu belasten.
- Das Kalb muss kräftig und gesund sein und einen starken Saugreflex haben, um eine optimale Überlebenschance zu haben.
- Das Kalb muss aufwachsen und sich entwickeln können, um die Marktanforderungen zu erfüllen.
- Die Trächtigkeit darf den Druck auf die Kuh für eine erneute Besamung nicht erhöhen, damit sie im Besamungszeitraum der Herde bleibt.
Die Folgen verlängerter Abkalbezeiträume
Verlängerte Abkalbezeiträume erschweren die Bewirtschaftung von Milchvieh. Während die Kühe in einigen Betrieben gechipt sind und in verschiedenen Gruppen gefüttert werden können, um die Futterrationen an die jeweilige Laktationsperiode anzupassen, haben die meisten Betriebe diese Möglichkeiten nicht.
Hier muss die Futterration anhand der durchschnittlichen Anzahl der Laktationstage in der Herde verändert werden. Bei einem langen Abkalbungszeitraum kann nicht präzise und effizient gefüttert werden. Auch präventive tierärztliche Behandlungen können dann beeinträchtigt werden.
Durch einen kurzen Abkalbezeitraum wird außerdem des Zuchtprogramm wesentlich effizienter, da täglich eine größere Zahl von Kühen besamt werden kann. Viele Milchviehhalter wissen nicht, dass die Tragezeit eine Variable ist, die sie beeinflussen können.