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20 Feb. 2023

5 Dinge die Sie über Futtereffizienzindizes wissen sollten

Eine stärkere Berücksichtigung der Futtereffizienzindizes bei der Auswahl von Bullen für Milchviehherden wird dazu beitragen, die steigenden Kosten für Futtermittel auszugleichen, mit denen wir es heute zu tun haben.

Weltweit haben Futter- und Düngemittel- sowie die Energiekosten ein Rekordhoch erreicht, welches die Gewinne von Milchviehbetrieben schwinden lässt.

Auch wenn im Gegenzug die Milchpreise ebenfalls angezogen haben, wird befürchtet, dass die hohen Futterpreise, insbesondere infolge des Krieges in der Ukraine, in den nächsten Jahren noch weiter steigen werden.

Futtereffizienzindex Saved Feed Index CFIT VikingHolstein

Futterkosten machen bis zu 88 % der variablen Kosten von Milchviehbetrieben aus, weshalb sich diese erheblich auf die Rentabilität, die Umwelt und das Tierwohl auswirken.

Dementsprechend werden Milchviehhalter nachdrücklich dazu aufgefordert, alle Optionen in Betracht zu ziehen, um hohe Kosten zu mindern, und ein perfektes Instrument dafür ist eine gezieltere und effizientere Nutzung der Genetik.

Mehrere Länder und Zuchtunternehmen forschen gezielt nach Daten, die zur Berechnung des genetischen Index für die Futtermittelumwandlungseffizienz erforderlich sind.

Beispielsweise können zwei Holstein-Kühe mit demselben Produktionsniveau recht unterschiedliche Futteraufnahmewerte haben. Vergleiche zweier Kühe haben gezeigt, dass die effizientere der beiden 861 kg weniger Trockenmasse brauchte als die andere, was einer Senkung der Futterkosten um 12 % entspricht.

Futteraufnahme, kg Trockenmasse /Laktation

Differenz kg

Trockenmasse

Laktations-

nummer

Milchproduktion,

kg (ECM)

305 Tage

7.324

 

1

11.851

6.465

-861

1

11.842

 

Futtereffizienzindex Saved Feed Index CFIT VikingJersey

Was ist der Futtereffizienzindex?

Durch die Auswahl von Genetik mit einem hohen Index für Futtereffizienz können Milchviehhalter Bullen einsetzen, die die Futterverwertung der Kühe verbessern.

Das bedeutet, dass Kühe aus weniger Futter mehr Milch und Fleisch produzieren; gleichzeitig wird eine gute Gesundheit und Reproduktionsleistung sowie eine langes produktives Leben der Kühe gewährleistet. Dies trägt dazu bei, die Rentabilität und Nachhaltigkeit des Betriebs zu verbessern.

Der Futtereffizienzindex gibt an, wie effizient eine Kuh Futter in Milch umwandelt. Während manche Tiere darin sehr gut sind, verbrauchen andere für die Aufrechterhaltung Ihrer Körperfunktionen zu viel Futter und sind somit weniger effizient.

Die Entwicklung eines zuverlässigen Futtereffizienz-Index braucht direkte und genaue Messungen der Futteraufnahme einzelner Kühe bei einer großen Anzahl laktierender Kühe, und zwar unter Bedingungen, unter denen sie ihre Leistung erbringen sollen.

Die von Bullen mit einem hohen Index für Futtereffizienz abstammenden Kühe brauchen weniger Futter, da sie das Futter effizienter umwandeln und weniger Energie für ihre Erhaltung benötigen.

Das bedeutet, dass die Ressourcen effizienter genutzt werden und Milchviehhalter mit geringerem Aufwand mehr Milch und Fleisch produzieren können, was auch die Umweltauswirkungen reduziert

Heutzutage haben Milchviehhalter Zugang zu einer Reihe von Indizes, die die Bullen nach Futtereffizienz bewerten, darunter sowohl nationale Indizes (Australien, Kanada, die Niederlande, die nordischen Länder, die Vereinigten Staaten, das Vereinigte Königreich) als auch Indizes für die unternehmensübergreifende Futtereffizienz.

Futtereffizienzindex Saved Feed Index CFIT VikingRed

Welchen Futtereffizienzindex sollten Sie nutzen?

Es gibt fünf einfache Fragen, die Landwirte ihren Zuchtberatern stellen sollten, wenn sie Futtereffizienzindizes in Betracht ziehen.

  1. Werden Daten von kommerziellen Herden unterschiedlicher Produktionssysteme bzw. Managementebenen erhoben, ohne das natürliche Verhalten der Kühe und ihre Tagesabläufe am Hof zu stören?

Herden weisen unterschiedliche Produktionssysteme und Managementebenen auf, und deshalb sollte eine Reihe von Betrieben Daten erheben, um einen zuverlässigeren Index zu bilden.

  1. Werden Daten zur Futteraufnahme laktierender Kühe gesammelt?

Einige Zuchtunternehmen bieten Daten von Färsen an. Untersuchungen von Pryce et al. aus dem Jahr 2014 ergaben eine genetische Korrelation von 0,67 zwischen der Effizienz von Färsen und der erstlaktierender Kühe. Die Färseneffizienz erklärt also lediglich 45 % der Schwankungen der Kuheffizienz.

Dies erklärt den geringen Nutzen von Färsenregistrierungen zur Vorhersage der Kuheffizienz. Was auch verständlich ist, weil der Energieumsatz dieser beiden recht unterschiedlichen Lebensphasen stark abweicht.

  1. Wird die Futteraufnahme während der gesamten Laktation und über die volle Lebensdauer der Kühe hinweg gemessen?

Die Physiologie und Produktion von Kühen verändert sich durch die Laktation grundlegend. Der Futterbedarf und die Leistung variieren je nach Laktationszeit. Daher sollten Daten aus verschiedenen Lebensabschnitten der Kühe gesammelt werden.

  1. Ermöglicht der Index die Zucht einer verbesserten Futtereffizienz, ohne negative Auswirkungen auf Produktion, Gesundheit und Fruchtbarkeit?

Zucht allein reicht nicht aus, um Futter einzusparen, da das Produktionsniveau aufrechterhalten werden muss, um das Einkommen des Betriebs zu sichern. Bei der Zucht futtereffizienterer Kühe ist Vorsicht geboten und es dürfen keine Kühe bevorzugt werden, die ihre Körperreserven für die Milchproduktion auslaugen.

  1. Berücksichtigt der Futtereffizienzindex auch die Stoffwechseleffizienz?

Die Stoffwechseleffizienz ist ein wesentliches Element der Futtereffizienz; sie misst, wie effizient Kühe die Futterenergie in ihrem Körper umwandeln. Diese Energie wird beispielsweise zur Aufrechterhaltung der Milchproduktion genutzt.

Futtereffizienzindex Saved Feed Index CFIT VikingHolstein

Vorteile des Futtereffizienzindex

Die Zucht für höhere Futtereffizienz trägt dazu bei, die Umweltauswirkungen der Milch- und Rindfleischindustrie zu reduzieren, da futtereffizientere Kühe geringere Methanemissionen verursachen.

Dadurch wird Landwirten die Möglichkeit geboten, die richtigen Gene zu finden, die die Grundlage für die klimaschonendsten Kühe bilden. So stellen Landwirte sicher, dass sie sämtliche Ressourcen auf die verantwortungsvollste Weise nutzen, um die wachsende Weltbevölkerung weiterhin zu ernähren.

Es ist wichtig, die Umweltauswirkungen jedes einzelnen Milchviehbetriebs zu reduzieren. Und wenn Landwirte dies erreichen können, indem sie relativ einfache Änderungen der in der Herde verwendeten Genetik vornehmen, um die von den Kühen aufgenommene Futtermenge und die produzierte Abfallmenge zu reduzieren, aber dennoch das gewünschte Produktionsniveau aufrechtzuerhalten, führt dies zu einer effizienteren Landwirtschaft.

Jan Lassen, MSc., PhD, und Senior Research Manager bei VikingGenetics fordert Landwirte nachdrücklich dazu auf, den Wert des Saved Feed Index zu berücksichtigen, der Teil des Nordic Total Merit Index ist.

Herr Lassen sagte: „Zuchtbasierte Effizienzsteigerungen sind eine Win-Win-Situation. Durch die Auswahl der effizientesten Tiere kommt es zu einer höheren Produktion. Es gibt keine negativen Auswirkungen auf Gesundheit, Reproduktion oder Langlebigkeit.“

Durch Aufnahme des Saved Feed Index in das Zuchtziel wird Milchviehhaltern ein ausgezeichnetes Instrument geboten, um ihr Unternehmen zu optimieren und die Anforderungen an eine nachhaltige Lebensmittelproduktion zu erfüllen.

 

Text von: Chris McCullough

Erfahren Sie mehr über den Saved Feed Index
Futtereffizienzindex Saved Feed Index CFIT Future-friendly farming