Viele Herden können von Gentests im großen Maßstab profitieren. Durch zuverlässigere Zuchtwerte wird die Auswahl von weiblichen Tieren für die Zucht der Färsen in der nächsten Generation verbessert. Kombiniert mit dem intensiven Einsatz von gesextem Sperma und Fleischbullensperma können diese Ergebnisse zu höheren Erträgen führen.
Im Kern geht es darum, genetische Tests als Management-Tool zu verwenden, um die genetische Struktur der Herde zu verbessern. Hierbei werden weibliche Tiere mit hervorragenden genetischen Eigenschaften als Mütter für die weiblichen Kälber der nächsten Generation verwendet. Wenn keine genetischen Zuchtwerte vorliegen, werden hierfür Abstammungsindizes verwendet, die weniger zuverlässig sind. Daten aus genetischen Tests verbessern die Genauigkeit der Zuchtwerte von weiblichen Tieren. Dies ermöglicht eine genauere Auswahl der besten weiblichen Tiere.
Wenn alle weiblichen Tiere (ohne Auswahl) für die Zucht der nächsten Generation von Färsen verwendet werden, gehen die Vorteile von genetischen Tests verloren. Deswegen ist der intensive Einsatz von gesextem Sperma und von Fleischrassensperma kombiniert mit hoher Reproduktionsleistung, niedriger Kälbersterblichkeit und einer niedrigen Remontierungsrate in der Herde eine Voraussetzung, um von Gentests in großem Maßstab wirtschaftlich profitieren zu können. Hierbei werden nur die besten weiblichen Tiere als Mütter verwendet.
Praktisches Beispiel - Anpaarungsplanung
In der Praxis können Sie von Gentests als Managementtool in unterschiedlichen Hinsichten profitieren. Sie können beispielsweise gesextes Sperma für Färsen mit dem höchsten NTM verwenden. Die restlichen Färsen können dann mit herkömmlichem Sperma besamt werden. Abhängig vom Einsatz von gesextem Sperma für Färsen und dem Besamungsindex, der Remontierungsrate usw. können einige der Kühe mit dem niedrigsten NTM mit Fleischrassensperma besamt werden. Die Kühe mit dem höchsten NTM werden mit gesextem Sperma oder mit herkömmlichem Sperma besamt.